Fall anlegen - Erste Schritte in WiQQi

Wozu und wie nutzen wir Fälle?

Fälle dokumentieren den Beratungsprozess und ermöglichen die einfache Kommunikation. Die Beratung verläuft in folgenden Schritten: 1) Bedarf erfassen, 2) Lösungsansatz vereinbaren, 3) mögliche Lösungen reflektieren, 4) Kriterienorientierte Entscheidung, 5) Evaluation. Diese fünf Schritte ermöglichen es, aus dem Einzelfall zu lernen und Erfahrungen zu übertragen.
  1. Fall anlegen:
    • Fälle > Inhalt anlegen > Titel einfügen > Anlegen
  2. Grunddaten einpflegen:
    • Titel, Kurzbeschreibung und Suchbegriffe eingeben
    • optional die restlichen Felder ausfüllen
  3. Abschliessend: Aktualisieren


Bedarfslage herausfinden

WiQQi kann und will nicht die menschliche Beratung ersetzen. Ziel von WiQQi ist es, systematisch Erfahrung zu bündeln und zum Austausch anzuregen. Der schwierigste Teil der Beratung bleibt damit bei uns beratenden:

  1. Wir nutzen das Harvard-Konzept als Kommunikations- und Haltungs-Grundlage.
  2. Wir beginnen die Beratung immer mit einem leeren Blatt Papier, hören zunächst zu und notieren uns Fragen, die wir später stellen.
  3. Die Dokumentation auf WiQQi findet erst nach dem Erstgespräch statt.
  4. Danach setzen wir den Fall-Link von WiQQi als Visualisierungs- und Kommunikationsinstrument ein.

Fall anlegen

  1. Im Seitenmenü (links) auf "Fälle" klicken
  2. Im Options-Menü auf "Inhalt Anlegen" klicken
  3. Titel eingeben (Schlagwort zum Problem oder Ziel)
  4. Auf "Anlegen" Klicken

Grunddaten einpflegen

  1. Untertitel ergänzen: Welche Frage soll im Fall beantwortet werden?
  2. Kurzbeschreibung: Wie lässt sich der Fall in 1-2 Sätzen zusammenfassen?
  3. PLZ: experimentell - wir wollen künftig auf einer Karte darstellen, wo sich ähnliche Fälle ereignen.
  4. Bild: Welche (anonyme) Bildbotschaft kann den Fall transportieren?
  5. Tags: Welche Suchbegriffe sind für den Fall relevant?

Bearbeitungsstatus

  1. Im Options-Menü (rechts) wird eingestellt, welcher Reiter mit dem Fall-Link angezeigt wird.
  2. Grunddaten: Standardmässig ist der Fall im "Grunddaten"-Status.
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PZR

  • Problem Das Problem beschreibt in aller Kürze den Kern der Barriere oder Lücke, die als unerwünscht wahrgenommen wird
  • Ziel Das Ziel beschreibt den erwünschten Endzustand: Woran erkenne ich, dass ich das Ziel erreicht habe - also das Problem gelöst oder umgangen habe.
  • Relevanz: Die Relevanz erläutert, weshalb es wichtig ist, dass das Problem gelöst und/oder das Ziel erreicht wird in einem kurzen Satz.
  • Ressourcen beschreiben Dinge, die dazu beitragen, dass das Problem entsteht lässt oder lösen könnte bzw. die Zielerreichung erschwert oder erleichtert. Ressourcen können in der Person oder in der Umgebung sein.
    • Wir bevorzugen die Darstellung "Eine Lösung erfordert mehr Kraft als vorhanden" gegenüber "Eine Person hat nicht genügend Kraft."
  • Bisherige Lösung: Die bisherige Lösung kann andere Menschen inspirieren und erweitert das Lösungsportfolio - gleichzeitig hilft Sie uns auch, den Bedarf besser zu verstehen
  • Laborauftrag: Welche Suchbegriffe sind für den Fall relevant?
  • YouTube Links: Falls es anoymisiertes Filmmaterial gibt, das auf YouTube veröffentlicht werden darf, kann es hier kommuniziert werden.

Bearbeitungsstatus

  1. Im Options-Menü (rechts) wird eingestellt, welcher Reiter mit dem Fall-Link angezeigt wird.
  2. PZR: Der Bearbeitungsstatus wird auf PZR geschickt - und an den Beratungskunden gesendet: Haben wir die Sachlage so richtig verstanden?
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Freitextfelder

Die Freitextfelder ermöglichen es uns, so zu schreiben, wie wir denken. Sie dienen dem Brainstorming. Sie dienen auch der Begründung, weshalb wir Lösungsansätze zum Fall hinzufügen.

  • Entwicklungsbedarf: An dieser Stelle müssen wir gemeinsam ein Format entwickeln, wie wir Dokumentieren - noch bleiben zu viele Fragen offen.

Zuweisungsfelder

Mit den Zuweisungsfeldern können wir Lösungsansätze Übersichtlicht kommunizieren

Bearbeitungsstatus

  1. Im Options-Menü (rechts) wird eingestellt, welcher Reiter mit dem Fall-Link angezeigt wird.
  2. PZR: Der Bearbeitungsstatus wird auf PZR geschickt - und an den Beratungskunden gesendet: Haben wir die Sachlage so richtig verstanden?
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Mehrwert der Fallstruktur

  • Gemeinsame Entscheidungsfindung: Jeder Schritt der Beratung endet mit der gemeinsamen Reflexion der Beratung zwischen Beratenden und Ratsuchenden. Das erleichtert eine Gemeinsame Entscheidungsfindung/Informed Consent und deckt Missverständnisse auf.
  • Kommunikation: Ein Fall wird in WiQQi auf Basis eines gleichbleibenden Links kommuniziert. Die Ratsuchenden werden immer auf die zentralen Inhalte geleitet - und können Entscheidungen dennoch rückwirkend nachvollziehen.

Hintergrund der Lösungsansätze

  • Problem, Ziel, Relevanz: Wir haben schätzen gelernt, die Komplexität des Einzelfalls auf EIN Problem, EIN Ziel und das sprechen über die Relevanz herunterzubrechen. Das hilft uns, die Komplexität der individuellen Situation im Verlauf der Beratung strukturiert abzubilden.
    • Problem: Das Problem beschreibt zunächst meist den unerwünschten Anfangszustand und führt im Dialog zu der Barriere oder die Lücke, die verhindert, das Ziel zu erreichen.
    • Ziel: Das Ziel beschreibt den erwünschten Endzustand - und zielt ab auf die Frage: Woran erkenne ich, dass ich den erwünschten Endzustand erreicht habe? Auf die Formulierung "Das Problem soll nicht mehr da sein?" reagieren wir etwa mit der Frage: "Wenn Sie die Augen zumachen würden und ich mit den Fingern Schnippen und damit das Problem beseitigen würde: Wenn Sie die Augen aufmachen - Wann und Woran würden Sie erkennen, dass das Problem gelöst ist?"
    • Relevanz: Die Relevanz der Problemlösung bzw. Zielerreichung hat sich für uns als zentrales Instrument herausgestellt, mit dem Missverständnissen vorgebeugt werden können. Häufig steht hinter dem Problem (z.B. ich kann die Tür nicht öffnen") und dem Ziel ("ich kann den Schlüssel ins Schloss einfädeln") eine Relevanz ("Ich möchte meine Nachbarn besuchen"), die ganz andere Lösungsansätze ermöglicht.
    • Bisherige Lösung: Wir wollen voneinander lernen. Was bisher eine Lösung war, die den Ratsuchenden nicht mehr hilft - kann auch eine Lösung sein, die anderen Ratsuchenden hilft.
  • Lösungsansätze: Wir sprechen zuerst über Lösungsansätze, um das Verständnis für den Bedarf zu vertiefen - und nach einer gemeinsamen Entscheidung vertieft und Fokussiert nach Lösungen zu suchen.
  • Lösungen: Wir zeigen verschiedene Lösungen innerhalb eines Lösungsansatzes auf, um gemeinsam deren Unterschiede zu erkennen. Das Hilft uns auch, den Bedarf besser zu verstehen. Diese Unterschiede halten wir in Form von entscheidungsleitenden Kriterien fest.
  • Evaluation: WiQQi ist ein Citizen-Science-Projekt. Wir sind interessiert daran, die (erwünschte und unerwünschte) Wirkung von Lösungen im konkreten Einzelfall zu belegen - um uns damit ein empirisches Fundament für künftige Entscheidungen und auch für die partizipative Gestaltung von Technik zu nehmen.